die rolle des e-bikes
Ich habe es nicht kommen sehen, aber E-Bikes sind gerade dabei, ihren Platz in der Verkehrswende zu erkämpfen.
Grundsätzlich geht es um die Vermeidung von Emissionen. Dabei gibt es ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten. Das eine Extrem dieses Spektrums ist die Vermeidung: Es gibt keinen besseren Weg, Emissionen zu reduzieren, als Wege zu vermeiden, jedenfalls die, die nicht mit reiner Muskelkraft zurückgelegt werden. Und auf der anderen Seite steht das gute, alte "weiter so", in dem wir einfach weitermachen wie bisher und daher keinerlei Emissionen reduzieren.
Verschiedene Verkehrsmittel reihen sich in dieses Spektrum ein. Dabei ist es wichtig, zwei Dinge zu erkennen:
- Emissionen fallen nicht nur beim Zurücklegen des Weges an. Ersetzen wir ein Verkehrsmittel durch ein anderes, welches zwar während der Benutzung weniger Emissionen ausstößt, aber bei der Herstellung oder Entsorgung (oder beides) problematisch ist, gewinnen wir ggf. nichts.
- Jede Bewegung auf dem Spektrum ist erstmal eine Verbesserung. Mit dem Monster-Truck zur Arbeit fahren ist sicher nicht gut, aber es ist besser, als mit dem Jet zur Arbeit zu fliegen. Mit dem SUV zu fahren ist besser als mit dem Monster-Truck. Mit dem Kleinwagen ist besser als mit dem SUV, mit ÖPNV ist besser als mit dem Auto - und so weiter.
Dieser zweite Punkt ist wichtig, um zu verstehen, warum E-Bikes, obwohl sie schlechter für die Umwelt sind als normale Fahrräder, trotzdem eine Verbesserung darstellen. Sobald sie Fahrten mit dem Auto ersetzen, leisten sie einen Beitrag zur Verkehrswende.
Und genau das tun sie: Gerade im ländlichen Raum vergrößern sie nicht nur den Aktionsradius von Radfahrenden, sondern sie geben auch Sicherheit: Steigungen, bei denen gerade ältere Radfahrende vielleicht unsicher wären, ob sie diese bewältigen könnten, sind dank der E-Bikes kein Problem mehr.
E-Bikes haben also das Potential, Leute aus den Autos zu holen, mehr als es ÖPNV tut, denn mit dem Fahrrad ist man letztendlich doch flexibler als mit Bus und Bahn.